HRV-Ost Cup Final-4: Die Sensation verpasst!

Die erste Herrenmannschaft des HC Andelfngens traf sich am Samstag bereits um 10:30 zum Spagettiplausch. 

Die Stimmung war trotz früher Stunde sehr gut. Einige Spieler klagten über wenig Schlaf aufgrund der Nervosität. Es sollte ein gutes Omen sein. Den Weg in die Eulachhalle wurde zu Fuss zurückgelegt und die Freude auf Bobo, der die Rolle als Physiotherapeut perfekt ausfüllte, war bei nicht wenigen Spielern gross. Obwohl Bobo auch für Schmerzensschreie verantwortlich war, machte er einen super Job und alle Spieler einsatzfähig. Besten Dank!

Die Vorbereitungen auf den Halbfinalgegner, den HC Rorschach-Goldach (Goro), starteten bereits unter der Woche im Training. So wurde vor allem eine Taktik zurechtgelegt, wie die wurfgewaltigen Rückraumspieler gestoppt werden können. Vor dem Spiel ging es noch um Feinheiten, aber es war allen klar, was es braucht um Goro zu schlagen und das Finale zu erreichen.

Bereits beim Aufwärmen waren viele orange gekleidete Andelfinger in der Eulachhalle 2B. Es sollten noch mehr werden, welche die Halle in einen Hexenkessel verwandelten und zu einem Heimspiel machten. Grosse Klasse was die Fans über die beiden Tage boten. Vielen Dank. Auch wenn ich hier als Trainer anmerken muss, dass Coachen bei so einem Lärm extrem mühsam und schwierig ist.

Das Spiel begann ausgeglichen. Die Andelfingenr spielten im Angriff solide und hatten in der Verteidigung nur gegen den Kreisspieler einige Schwierigkeiten. Gegen Mitte der ersten Halbzeit konnte sich Goro leicht absetzen, da Sie, neben den erzielten Toren über den Kreis, auch immer wieder schneller wie die Andelfinger umschalteten und einfache Gegenstosstore erzielen konnten. Dank weniger Fehlern im Angriffsspiel und konsequenteren Aktionen, verwandeltet das «Heimteam» den Rückstand bis zur Pause in einen 13:11 Vorsprung.

Die zweite Halbzeit begann wie die Erste zu Ende ging. Dank einfachem, geradlinigem Handball konnten sich die Andelfinger auf bis zu 6 Toren absetzen. Der Sieg schien sicher und der Finale nah. Das Team schaltete unerklärlicherweise 2-3 Gänge zurück und machte die Partie so nochmals spannend. Goro holte Tor um Tor auf. Dank einigen guten Parden des Andelfinger Torhüters, der über die gesamte Partie sehr stark hielt, konnte der Vorsprung über die Zeit gerettet werden und der viel umjubelte Finaleinzug war geschafft. Das Team liess sich von den Fans feiern und bedankte sich bei ihnen für die grossartige Unterstützung.

Kurz nach dem Spiel begann die Vorbereitung für das Finale vom Sonntag. Die Regeneration wurde gestartet und auf der Tribüne das zweite Halbfinale verfolgt. Dabei wurde klar, dass Yellow Winterthur 2 (Blue) nur schwer zu schlagen sein wird. Deshalb war nach einigen regenerativeren Getränken, Schlafen angesagt. Um taktisch sowie psychisch perfekt vorbereitet zu sein, traf man sich am Sonntag im Rebstock, von Silvia und Röbi verdankenswerterweise extra geöffnet, zum Spagettiplausch. Neben kulinarischer Stärkung machten auch die Jasskarten die Runde. Das Trainerduo hatte (berechtigterweise) Angst, dass gewisse Spieler ihr Tagesglück schon nach dem Jassen aufgebraucht hatten. Nach einem ruhigen, meditativen Teil, danke Daniela, machte man sich wieder auf den Weg zu Bobo.

Im Wissen über sich hinaus wachsen zu müssen, wurde ein riskanter taktischer Matchplan skizziert. Mit diesem und einer ausserordentlichen Leistung jedes einzelnen Spielers sowie der orangen Wand im Rücken wollte man die Sensation schaffen. Auf dem Weg in die Halle hatte ein Spieler noch Angst es würden zu wenige Fans auftauchen. Er sollte als Grünschnabel enden, denn die Tribüne war zu Spielbeginn rappelvoll und orange. Der Lärm machten das Umstellen zwischen den verschiedenen Verteidigungssystemen zur Herkulesaufgabe für Team und Trainer. Anfangs hielten die Andelfinger gut mit, obwohl die Winterthurer sehr abgezockt und effizient spielten. Ab Mitte der 1. Halbzeit schlichen sich bei den Weinländern Fehler ein, welche gnadenlos bestrafft wurden. So war das Spiel zur Pause mit 12:22 bereits entschieden. Zu routiniert waren die Winterthur, bestehend aus etlichen ehemaligen NLA und NLB Spielern.
In der zweiten Halbzeit starteten die Andelfinger, unermüdlich und unabhängig vom Spielstand angetrieben von den Fans, stark und konnten leicht verkürzen. Es sollte bei einem kurzen Aufbäumen bleiben. Die Routiniers von Blue brachten die Partie locker und deutlich über die Runden und verdienten sich den Titel. Die Enttäuschung der Andelfingenr hielt sich in Grenzen, spielte man doch einen guten Match als Mannschaft ohne je den Kopf hängen zu lassen. Der Gegner war heute einfach stärker.

So bleibt dem Team, nein dem ganzen Verein, ein unvergessliches Weekend in der Eulachhalle zu dem jeder, ob Fan, Trainer, Spieler oder in einer andern Funktion, seinen Teil beigetragen hat. So macht Handball und das Vereinsleben Spass und es ist zu hoffen, dass auch in Zukunft solche Events gefeiert werden können

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